Annemarie Dührssen kam am 22.November 1916 in Lankwitz zur Welt; am 25. Juli 1998 starb sie in Berlin. Sie war eine deutsche Psychiaterin, Psychotherapeutin und Fachpublizistin. Als Psychoanalytikerin setzte sie sich insbesondere für die Verständigung zwischen Psychoanalyse und Psychiatrie ein. Ihr ist es mitzuverdanken, dass 1967 die analytische Psychotherapie bei Vorliegen einer Indikation in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen aufgenommen wurde.

Sie studierte Medizin an den Universitäten Berlin, Bonn und München. Danach absolvierte sie eine Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin.

 

 

Von 1942 bis 1945 bildete sich Annemarie Dührssen in der Psychoanalyse weiter. Ab 1945 ließ sie sich zur Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie ausbilden. Anschließend arbeitete sie am Berliner Zentralinstitut für Psychogene Erkrankungen, dem späteren Institut für Psychogene Erkrankungen der Allgemeinen Ortskrankenkassen Berlin, dessen Gesamtleitung sie 1965 übernahm. Sie war auch Dozentin und Lehranalytikerin am Institut für Psychotherapie in Berlin.

 

Im 1976 erhielt Annemarie Dührssen den Lehrstuhl für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Charlottenburg der Freien Universität Berlin. Zudem war sie Honorarprofessorin an der Pädagogischen Hochschule Berlin und der Universität Kiel sowie Mitherausgeberin der renommierten Fachpublikationen Zeitschrift für psychosomatische Medizin und Psychoanalyse und Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, die sie mitbegründet hatte. Außerdem diente sie als Mitglied in zahlreichen Fachgremien, z.B. als Gutachterin der WHO und der DFG. Schließlich war sie auch Ehrenmitglied und von 1971 bis 1975 Vorsitzende der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG).